Die „Ameisenschule“
Im Rahmen des jährlich stattfindenden Seminars „Biologie eusozialer Insekten“ laden wir in jedem Sommersemester 1-2 Schulklassen in unsere „Ameisenschule“ ein. Unter der Betreuung unserer Studierenden führen die Schülerinnen und Schüler hier Verhaltensbeobachtungen an kleinen Schmalbrustameisen (Temnothorax nylanderi) durch und lernen einiges über die Biologie der Ameisen. Die Experimente führen wir mit dem Material aus dem A.N.T.S – Experimentierkoffer durch, der von der AG Didaktik der Biologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz speziell für die Anwendung im Schulunterricht entwickelt wurde. Dieser enthält zum Beispiel Utensilien für das Sammeln der Ameisen, Plastiknester für die Haltung der Kolonien im Klassenzimmer, sowie Beobachtungsarenen und einen umfangreichen Katalog mit Anregungen für Experimente im Biologieunterricht.
Weitere Informationen zu dem Experimentierkoffer finden Sie hier: www.ameisen-in-schulen.de
Flyer: A.N.T.S.-Experimentierkoffer, Unterrichten mit einheimischen Ameisen
Unsere Versuchstiere
Bei der Schmalbrustameise (Temnothorax nylanderi) handelt es sich um eine winzige Ameisenart, die in sehr kleinen Kolonien von häufig weniger als 100 Individuen lebt. Man findet die Kolonien zum Beispiel in hohlen Eicheln auf dem Waldboden sowie in morschen Holzstöckchen. Da die Art in vielen Wäldern in hoher Dichte vorkommt, lassen sich die Ameisenkolonien recht einfach sammeln und im Klassenzimmer halten.
Häufig findet man Ameisenkolonien in solchen alten, bereits ausgehöhlten Eicheln. Knackt man die Eicheln vorsichtig über einer Schale auf, so sieht man gleich viele Ameisen daraus hervorkrabbeln. Auf engstem Raum lebt hier eine Königin zusammen mit den Arbeiterinnen und der Brut zusammen. Im Frühsommer kann man auch frisch geschlüpfte Geschlechtstiere (geflügelte Jungköniginnen und Männchen) in den Nestern finden, die dann kurz vor ihrem Hochzeitsflug stehen.